15.09.2021

Was steckt hinter dem Begriff Partizipation?

Ulla Schnee erläutert, was hinter dem Begriff Partizipation steckt und wie dieser in einem Workshop Anwendung findet.

Was steckt hinter dem Begriff Partizipation?

Nicht selten werde der Begriff Partizipation gebraucht – was genau er bedeutet und woher er ursprünglich stammt, erläutert Ulla Schnee: „Der Begriff Partizipation geht auf das lateinische Wort particeps (übersetzt: teilnehmend) zurück und steht für Begleitung, Teilhabe, Mitwirkung oder Einbeziehung. Darüber hinaus ist er ein wichtiges Gestaltungsprinzip der deutschen Entwicklungsarbeit.“

 

Daraus leite sich ab, dass Partizipation dafür steht, dass Menschen, die Bevölkerungsgruppen, Organisationen, Verbänden und Parteien angehören, sich aktiv und maßgeblich an allen Entscheidungen beteiligen, die ihr Leben beeinflussen. „Sie trägt somit dazu bei, dass die Zielgruppen und Partnerorganisationen der Entwicklungszusammenarbeit ihre Interessen artikulieren und schlussendlich durchsetzen können“, vertieft Ulla Schnee. Partizipation lasse sich darüber hinaus so definieren, dass Menschen ihre Erfahrungen und Wertvorstellungen in die gemeinsame Arbeit einbringen, wodurch sie sich diese zu eigen machen und Verantwortung übernehmen.

 

Bei den Vorbereitungen zu einem Team-Workshop ist Ulla Schnee der Begriff der Partizipation begegnet. „An dieser Thematik begeisterte mich vor allen Dingen die Herangehensweise der beiden GeschäftsführerInnen. Sie führten den Workshop unter dem Motto ‚Dürfen – wollen – können, Partizipation leben‘ durch“, gibt Ulla Schnee Einblick. In diesem Workshop war die Partizipation aller Beschäftigten im Unternehmen die vorrangige Zielsetzung. Sie konnte sich auf fachliche, organisatorisch/strukturelle und ökonomische Ebenen beziehen.

 

„Seither ‚trage‘ ich das Dürfen – Wollen – Können gedanklich mit mir herum. Ich erlebe jedoch, dass die wenigsten diesen Ansatz deutlich vor Augen haben“, akzentuiert Ulla Schnee. Oftmals stelle sich die Frage, wie Veränderung funktioniert, ohne dass ein „müssen“ dahintersteht. Ulla Schnee beantwortet diese wie folgt: „An dieser Stelle ist es wichtig, die Veränderung einladend zu gestalten, damit es nicht als Herablassung oder Muss empfunden wird.“ Seien das „Dürfen“ bzw. die gewünschten Rahmenbedingungen abgesteckt, könne sich auch das „Wollen“ entwickeln. Dieses werde jedoch häufig übersehen und wachse dann zum Störfaktor des „Nicht-Wollens“. „Nur wer will, wird sich gerne bewegen und mit seinem Können zur Veränderung beitragen – selbst wenn das Können erst noch entstehen muss“, betont Ulla Schnee und fügt abschließend hinzu: „Wenn eine gelungene Partizipation ‚Empowerment und Ownership‘ in Bezug auf die Vorhaben des Veränderungsprozesses bedeuten, ist das ein guter Weg.“

 

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