20.05.2021

Jetzt sind Ideenreichtum und Kommunikation gefragt

Konfliktexpertin und Coach Ulla Schnee erläutert, warum Kommunikation und Ideen nicht nur bei Führungskräften gefragt sind

Jetzt sind Ideenreichtum und Kommunikation gefragt

Seit zwei Jahren begleitet Ulla Schnee zwei erfahrene Beraterinnen mit langjähriger Praxiserfahrung im Teamcoaching. „Ich weiß, die beiden sind absolute Profis auf ihrem Gebiet: taff, humorvoll, intelligent und resilient. Doch auch von solch starken Persönlichkeiten forderte die anhaltend unsichere Zeit ihren Tribut“, berichtet Ulla Schnee und fährt fort: „Es ging heiß her und einer der beiden Coaching-Teilnehmerinnen platzte der Kragen. Trotz ihrer hohen Resilienz war sie von den Umgangsformen und der Kommunikation der Geschäftsführung genervt und musste sich eingestehen, dass sie im Lauf des letzten Jahres dünnhäutig geworden ist.“

Ein Gefühl, dass viele, oftmals sogar sehr resiliente Menschen betreffe, wie Ulla Schnee in ihren Coachings zunehmend feststellte. Immer mehr psychische Krisen, depressive Erkrankungen und Angststörungen seien leider in der Pandemie zum Alltag geworden. Bei vielen Menschen sei nach einem Jahr mit Regeln und Verboten das Limit erreicht. Auch wenn das Impfen gut vorangehe und Lockerungen in Sicht sind, so sei das Thema der Reglementierung noch nicht ausgestanden.

Ein Apell, den Ulla Schnee dazu im Radio hörte, brachte sie zum Nachdenken. „Dort wurde im Zusammenhang mit Covid-19 aufgerufen: ‚Kann denn auch mal eine Idee kommen, statt nur Verbote?‘“, erzählt Schnee. Ideenreichtum sei ebenso wie Kommunikation ein zentrales Thema, dass uns alle betreffe. „Seit der Corona-Pandemie achten wir wieder bewusster auf unser Umfeld. Je nachdem was in unserem Umfeld gerade passiert, passen wir die Kommunikation entsprechend an“, führt Ulla Schnee aus. Diese Kommunikationskompetenz sollte auch jede Führungsperson beherrschen. Wenn es zum Beispiel darum gehe eine Aufgabe, ein Ziel, eine Veränderung zu kommunizieren, dann sollten Führungspersonen so professionell agieren, dass ihr Gesprächspartner zum einen versteht, was von ihm erwartet wird und zum anderen auch motiviert ist, dies umzusetzen.

Ein weiterer Aspekt, den Ulla Schnee beleuchtet, ist in Ideen, statt Verboten zu denken: „Im Business-Coaching wird Ihnen jeder Coach mehr oder weniger häufig sagen, dass es Ihre Aufgabe als Führungskraft ist, in Möglichkeiten zu denken, statt in den das-geht-nicht-Modus zu schalten. Wenn Sie mit einer Idee vorangehen, können andere folgen.“ Werde hingegen nur begrenzt gedacht, demotiviert das die Mitarbeiter und das Umfeld auf Dauer. Natürlich sei nicht jede Idee sofort ein Volltreffer, man sollte trotzdem keine Angst vorm Scheitern entwickeln. Ob eine Idee wirklich funktioniert, wisse man schließlich erst, wenn sie getestet wurde und aus Fehlern lerne man.

„Verbote und Demotivation bringen hingegen nur gestresste Menschen hervor und sind keine Lösung für unsere Zukunft, für eine gute Zusammenarbeit und ein konfliktfreies Miteinander. Probieren Sie aus, motivieren Sie Ihre Mitarbeiter und Ihr Umfeld, neue Ideen einzubringen und haben Sie keine Angst vor Fehlern“, rät Ulla Schnee abschließend.

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