Ein Jahr – ein Thema: Corona

Die Arbeitswelt hat sich seit März extrem verändert. Eine Veränderung, die auch viele Fragen aufwerfe, wie Coach und Ratgeberin Ulla Schnee bestätigt: „Seit Anfang des Jahres begegnen mir im Coaching sehr viele Fragen, rund um die Pandemie, gerade im Bereich der remoten Führung gibt es vieles, was Führungskräfte und Mitarbeiter nach wie vor bewegt.“
Kann ich das online besprechen? Das muss man doch im persönlichen Gespräch klären, oder? Wie kann ich sichergehen, dass meine Vorgaben auch im Online-Meeting bei allen ankommen? Wie zeige ich im Homeoffice meine Präsenz? Wozu sollte ich virtuelle Stand-ups machen? Das sind nur einige Fragen, die Führungskräfte Ulla Schnee stellen und die Liste könnte noch beliebig lange fortgesetzt werden. „Diese Fragen zeigen, dass trotz der monatelangen Test- und Alltagsphase des Homeoffice immer noch viele Unsicherheiten bestehen. Gerade im direkten Umgang miteinander“, so Schnee.
Auch für die Mitarbeitenden sei es nach wie vor eine herausfordernde Situation, die viele Fragen aufwirft, wie zum Beispiel: Im Homeoffice arbeite ich viel konzentrierter als im Büro. Trotzdem muss ich mir noch Sprüche anhören wie: Hast du nebenbei auch den Rasen gemäht? Angeblich ist der Arbeitsaufwand nicht gestiegen! Aber was machen meine Kollegen, wenn ich im Homeoffice mittlerweile 10 Stunden pro Tag arbeite? „Auch unter den Mitarbeitern herrscht eine Menge Unsicherheit“, führt Ulla Schnee aus und fragt: „Was können wir tun, um diese Unsicherheiten in den Griff zu bekommen und wie sorgen wir für mehr Klarheit und Transparenz in dieser geradezu undurchsichtigen Zeit?“
Eine universelle Antwort auf all diese Fragen gebe es nicht, aber es lohne sich in jedem Fall nachzufragen. „Gerade Führungskräfte sollten nachfragen. Sind wir selbst innerlich offen und gesprächsbereit, auch bei kritischen Themen, öffnet sich die virtuelle Bürotür von ganz allein. Also gehen Sie über den virtuellen Flur, öffnen Sie die Bürotür und verändern Sie Ihre innere Einstellung zu mehr Gesprächsbereitschaft“, rät Ulla Schnee.
Die aktuelle Situation, die Arbeit im Homeoffice sowie virtuelle Meetings sind keine kurzfristige Erscheinung, sondern würden zur Normalität werden. „Das bedeutet, wir sind jetzt alle in der Testphase und testen heißt, herausfinden was geht, statt warten und dann feststellen, dass irgendwann nichts mehr geht“, bekräftigt Ulla Schnee abschließend.