Wenn Ergebnisse nicht akzeptiert werden
„Wollen Sie das Ergebnis wirklich so stehen lassen? Da ist doch noch mehr drin.“ „Also dieser Weg kann nicht der richtige sein.“ „Hätte ich mitgewirkt, dann wäre es anders ausgegangen.“ Solche und ähnliche Sätze kommen auch nach einer erfolgreichen Mediation immer wieder auf den Tisch. Nicht von den Konfliktparteien selbst, sondern von anderen Stellen wie den Juristen, Coaches, Unternehmensberatern oder Ähnlichen.
Spielt die Sache noch eine Rolle?
Sind alle im gleichen Unternehmen tätig, dann kann es auch nach einem positiven Ergebnis ungemütlich werden. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass die beratenden Stellen nicht auf der Sachebene, sondern auf der emotionalen Ebene agieren. Sie können die Lösung nicht nachvollziehen und wollen diese nicht akzeptieren, da sie entgegen ihrer eigenen Meinung ist. Mit allen Mitteln versuchen sie, die Konfliktthemen noch einmal auf den Tisch zu bringen und Einfluss darauf zu nehmen, um beispielsweise ihre Stellung im Unternehmen deutlich zu machen oder ihre Macht spielen zu lassen. Mitunter versuchen sie eine Konfliktpartei auf ihre Seite zu ziehen, legen den Mitarbeitenden Worte in den Mund und gießen so immer wieder Öl ins Feuer. Die Folgen davon sind nicht nur enorm zeitraubend, sondern kosten auch wertvolle Energie.
Ziele der Mediation
Das grundsätzliche Ziel einer Mediation ist, ein Ergebnis zu finden und einen anhaltenden Konflikt beizulegen. Die Mediation lebt davon, dass beide Seiten am Lösungsprozess mitwirken, eigene Ansichten, Meinungen und Prioritäten einbringen und so gemeinsam aus sich heraus eine Lösung finden. Im besten Fall gibt es so am Ende eine Win-win-Situation. Anders sieht es aus, wenn jetzt jemand von außen eingreift und am Ergebnis rüttelt. Ein für mich unverständliches Verhalten, das großen Schaden verursacht und langfristig zu noch mehr Konflikten führen kann.
Ergebnisse durchsetzen
Für die an der Mediation Beteiligten ist es teilweise schwer, mit den Kommentaren von beratenden Stellen umzugehen. Dennoch ist es wichtig, sich nicht auf solche Macht- oder anderweitige Spielchen einzulassen. Schließlich wurden bereits Ergebnisse erzielt und diese sollten jetzt auch umgesetzt werden. Beide Seiten können den Beratenden gegenüber klar Position beziehen und verdeutlichen, dass sie nicht von der vereinbarten Lösung abweichen. Sollte das nichts bringen, ist es hilfreich, das auf einer höheren Hierarchieebene zu besprechen oder das gemeinsame Gespräch mit einer neutralen externen Moderation zu suchen, um das Thema aus der Welt zu schaffen.
Haben Sie bereits ähnliche Erfahrungen gesammelt? Dann tauschen Sie sich hier oder via LinkedIn mit mir aus.