06.03.2017

Schwelende Konflikte – so kommen Sie raus aus dem Hamsterrad

Schwelende Konflikte – so kommen Sie raus aus dem Hamsterrad

„As I walked out the door towards the gate that would lead to my freedom, I knew if I didn’t leave my bitterness and hatred behind, I’d still be in prison.“ Nelson Mandela
Vielleicht fragen Sie sich, was dieser weise Satz von Nelson Mandela mit Konflikten zu tun hat. Vielleicht meinen Sie auch, dass seine Erkenntnis für unsere alltäglichen Konflikte im Berufsleben ein bisschen oversized ist. Ich bin der Meinung, dass weise Erkenntnisse auf dieser Welt nicht genug Platz haben und besonders erlebe ich, dass die „Kunst, die Verbitterung und den Hass über erlittenes Unrecht hinter sich zu lassen“, nicht jedem gegeben ist.

Wovon spreche ich eigentlich?

In einer Konfliktmoderation oder in der Bearbeitung, in der Beendigung eines Konfliktes, benötigen immer auch die Gefühle zu dem Unrecht und der Ungerechtigkeit ihre Würdigung und ihren Platz. Im Weiteren braucht es einen Punkt während der Konfliktbeilegung, eine Entscheidung aller Beteiligten, die Gefühle „gehen zu lassen“, das heißt, nicht mehr daran festzuhalten, „dass aber Frau X mich an dem Tag vor allen ...“ oder „Herr Y seit Jahren meine ...“.

Eine realistische und nachhaltige Konfliktmoderation funktioniert nur, wenn die Konfliktbeteiligten am Ende die negativen Gefühle hinter sich lassen können und wollen. Wenn das nicht geschieht, ist der Konflikt nicht beigelegt, sondern schwelt vor sich hin und bricht bei Gelegenheit wieder aus – was auch Jahre später sein kann.

Achten Sie also bitte darauf: Wie sieht es mit Ihrer Bereitschaft aus, sich von Ihren verletzten Gefühlen zu verabschieden? Sind Sie möglicherweise noch nicht so weit? Was fehlt bzw. was ist noch ungeklärt, unbearbeitet?

Aus Sicht der Konfliktmoderatorin versichere ich Ihnen, dass ich in diesen Situationen lieber penetrant nachhake als zu früh nachgebe. Zugegebenermaßen ist die Verlockung manchmal groß, den Sack schnell zu zumachen, weil vielleicht der Eindruck entsteht, in einem Hamsterrad zu laufen. Damit hier der Weg nicht das Ziel ist, ist es hilfreich, die Konfliktmoderation zu unterbrechen. Allerdings sollte zu diesem Zeitpunkt schon klar festgelegt sein, dass es weitergehen muss und wann.

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