Partizipation – und was bedeutet das?
Die große begriffliche Bandbreite der „Partizipation“
Der Begriff „Partizipation“ geht auf das lateinische Wort „particeps“ (übersetzt: teilnehmend) zurück und steht für Begleitung, Teilhabe, Mitwirkung oder Einbeziehung. Darüber hinaus ist er ein wichtiges Gestaltungsprinzip der deutschen Entwicklungsarbeit. Demnach bedeutet Partizipation, dass Menschen – sprich Bevölkerungsgruppen, Organisationen, Verbände und Parteien – sich aktiv und maßgeblich an allen Entscheidungen beteiligen, die ihr Leben beeinflussen. Sie trägt also dazu bei, dass die Zielgruppen und Partnerorganisationen der Entwicklungszusammenarbeit ihre Interessen artikulieren und schlussendlich durchsetzen können. Partizipation lässt sich außerdem so definieren, dass Menschen ihre Erfahrungen und Wertvorstellungen in die gemeinsame Arbeit einbringen – wodurch sie sich die Vorhaben zu eigen machen und die Verantwortung für ihren Erfolg übernehmen.
Das Motto: „Dürfen – wollen – können“
In den häufigsten Fällen verwendet die Pädagogik den Begriff der Partizipation. So ist er auch mir in der Vorbereitung eines Team-Workshops begegnet, den ich vor einigen Wochen durchführen durfte. An dieser Thematik begeisterte mich vor allen Dingen die Herangehensweise der beiden GeschäftsführerInnen. Sie führten den Workshop unter dem Motto „Dürfen – wollen – können, Partizipation leben.“ Das End-Ziel sollte die Partizipation aller Beschäftigen „quo vadis Unternehmen“ sein – welche sich auf die inhaltlich/ fachliche Ebene, die organisatorisch/ strukturelle, die ökonomische Ebene wie auch die Entwicklung des Bewusstseins beziehen konnte. Sprich, was es bedeutet, mitgestalten zu dürfen, zu wollen und zu können.
„Müssen“ war gestern – „Dürfen“ schafft Veränderung
Seither „trage“ ich das Dürfen – Wollen – Können gedanklich mit mir herum. Es erschließt sich mir als so logisch, dass die wenigsten diesen Ansatz deutlich vor Augen haben. Wie funktioniert Veränderung – neudeutsch „Change“ – so, dass sichergestellt ist, dass sie das Gefühl des Dürfens in Form einer Einladung erhalten und eben nicht müssen. An dieser Stelle ist es tatsächlich wichtig, die Veränderung einladend zu gestalten damit es nicht als Herablassung empfunden wird.
„Wollen“ wird häufig übersehen
Ist das Dürfen klargestellt – sprich der gewünschte Rahmen bzw. die Rahmenbedingungen – kann das Wollen entwickelt werden. Das Wollen wird häufig übersehen und entwickelt sich demnach nicht selten zu einem üblen Störfaktor als „Nicht-Wollen“. Nur wer will, wird sich gerne bewegen und mit seinem Können zur Veränderung beitragen – selbst wenn das Können erst noch entstehen muss.
Wenn eine gelungene Partizipation „Empowerment und Ownership“ in Bezug auf die Vorhaben des Veränderungsprozesses bedeuten, wäre das nicht ein guter Weg … Sie merken, ich trage „Dürfen – Wollen – Können“ noch mit mir herum – vermutlich wird sich das Prinzip in ein paar Coachings und Konfliktmoderationen wiederfinden.
Wenn auch Sie sich mit dieser Thematik auseinandersetzen oder dies in Zukunft tun möchten, dann lassen Sie uns darüber sprechen. Gerne können Sie mich Anrufen oder per E-Mail kontaktieren.