Gibt es zwischen den Stühlen auch einen Platz?
Er sitzt sprichwörtlich zwischen den Stühlen. Natürlich liebt er seine Frau und würde sie niemals verlassen, auf der anderen Seite wird er auch nicht mit seiner Mutter brechen, nur damit Ruhe einkehrt. Ähnliche Situationen spielen sich auch im Berufsleben zwischen Kollegen, Führungskräften oder mit außenstehenden Unternehmen tagtäglich ab.
In der »Mitte« zu sitzen, ist belastend
Ohne Zweifel kostet der »Platz zwischen den Stühlen« viele Nerven. Es ist belastend, wenn zwei Parteien in ständigen Konflikten liegen, die sich negativ auf eine dritte Person auswirken. Kommen dann noch Forderungen an diese Person, sich für eine Seite zu entscheiden oder wird gar mit Konsequenzen gedroht, wenn dies nicht geschieht, ist das eine sehr belastende Situation. Zerren zwei Seiten an jemandem, steigt der Druck gewaltig und es ist anstrengend, aufrecht in der Mitte stehen zu bleiben.
Die neutrale Schweiz
Mit solchen Konfliktsituationen umzugehen, ist schwer und mag manche schlaflose Nacht mit sich bringen. Dennoch ist es wichtig, sich nicht zum Spielball der konfliktbehafteten Personen machen zu lassen. Wer es wie die oft genannte »neutrale Schweiz« handhabt und sich aus dem Konflikt heraushält, kann sich selbst treu bleiben. Seine eigene, neutrale Position in der Mitte standhaft einzunehmen und sich nicht darauf einzulassen, Stellung für eine Seite zu beziehen, erfordert Stärke und Mut. Die Auswirkungen können sehr unterschiedlich sein. Der Konflikt kann so weit fortgeschritten sein, dass das neutrale Verhalten nur auf sich selbst bezogen wirkt und von den Konfliktparteien dennoch Reaktionen im Sinne von mangelnder Akzeptanz erfolgen. Es kann langfristig gesehen auch bewirken, dass sich die Situation beruhigt und nicht länger auf dem Rücken Dritter ausgetragen wird. Wer die Konflikte anderer, nicht zu seinen eigenen macht, spart Nerven, Energie und Zeit.