Die große Maskerade – was macht ein funktionierendes Team aus?
Mangelndes Vertrauen hinter der Maske fehlender Offenheit
Vertrauen ist der Anfang von allem, denn sobald Mitarbeiter sich verschließen, beginnen sie meist auch damit Fehler, Unsicherheiten und Schwächen zu verbergen. Doch Vertrauen entsteht nur in einer Kultur der Offenheit – dazu gehört auch der produktive Umgang mit Fehlern. Für Lencioni ist fehlende Offenheit die Maskierung für mangelndes Vertrauen. Die Ursache ist oftmals der Umgang mit Fehlern, Schwächen und Offenheit. Nur wenn Menschen offen miteinander umgehen, ihre Stärken leben können, aber auch über Schwächen sprechen dürfen, entsteht Vertrauen. Ist die gegenseitige Haltung im Team von Respekt und Offenheit geprägt, ist Vertrauen möglich.
Konfliktangst hinter der Maske der künstlichen Harmonie
Wer kennt das nicht? Wir finden uns gegenseitig so richtig gut, sind aber leider nicht in der Lage zu sagen, was wirklich Sache ist. Und zwar, weil wir meist aus Angst vor dem Konflikt auf der Beziehungsebene der Auseinandersetzung auf der Sachebene aus dem Weg gehen. Will jeder im Team um jeden Preis Konflikte vermeiden, ist Entwicklung kaum möglich. Statt engagierter Diskussionen und kontroversem Austausch, der am Ende meist positive Ergebnisse erzielt, gibt es kein Feedback und keine Verbesserungsvorschläge. Gegen Harmonie an sich ist natürlich nichts einzuwenden, jedoch ist es ebenso wichtig Meinungsverschiedenheiten zu diskutieren, um kreative und neue Ideen zu Tage zu bringen. Ein harmoniegewohntes Team profitiert in Konflikten oftmals von einer externen Begleitung, die die Konflikte spiegeln kann, die nicht ausgesprochen werden. Manchmal ist auch eine Mediation oder ein entsprechender Workshop hilfreich, wenn die künstliche Harmonie in Wahrheit Zeichen von kalten Konflikten ist.
Fehlendes Engagement hinter der Maske der Uneindeutigkeit
Ohne Commitment auf ein gemeinsames Ziel, macht jeder das, was er für richtig hält und wenn kein ehrlicher Austausch stattfindet, wird sich nachher auch niemand auf die getroffenen Entscheidungen einlassen. Offene Diskussionen sind die Basis für Verbundenheit. Ohne diese gibt es allenfalls Gehorsam, aber kein Engagement. Commitment bedeutet auch mit Vollgas an einem Projekt mitzuarbeiten, auch wenn die eigenen Ideen in der Diskussion nicht ausgewählt wurden. Verbindung stellt die Beziehung von sich selbst zum Projekt und damit eine wichtige Grundlage für effektive Teams dar.
Engagement bedeutet zum einen Entscheidungen zu fällen, ohne in die Konsensfalle zu tappen und andererseits als Team(-mitglied) auch einer Entscheidung zu folgen, d. h. Commitment zu leben.
Scheu vor Verantwortung hinter der Maske niedriger Standards
Ein Team funktioniert nur, wenn jeder zum gemeinsamen Ergebnis beiträgt und dazu zählt auch, Verantwortung zu übernehmen. Leider bieten Teams den perfekten Rahmen, um sich vor der Verantwortung zu drücken. Die anderen können es ja genauso gut übernehmen. Hinzu kommt: Wer nicht an den Erfolg des Teams glaubt und den anderen nicht vertraut, hat kein Interesse daran, Verantwortung zu übernehmen. Zur Verantwortungsübernahme gehört ebenfalls darauf hinzuweisen, wenn etwas nicht im Sinne des Unternehmens oder der gesetzten Teamziele läuft. Die Verantwortung obliegt jedem Einzelnen im Team und spiegelt sich folglich auch darin, wenn er darüber hinwegsieht.
Fehlende Ergebnisorientierung hinter der Maske Status und Ego
Ist es wichtiger, die eigene Stellung zu sichern oder werden persönliche Ziele über die gemeinschaftlichen Unternehmensziele gestellt, ist das Erreichen von optimalen gemeinsamen Ergebnissen dahin. Resultate des Teams lassen jedoch nicht immer den einzelnen funkeln. Die besten Lösungen entstehen dann, wenn das eigene Ego nicht an erster Stelle steht. Je klarer und eindeutiger die Ziele, desto geringer können Status und Ego wuchern – im Fokus steht hier das Gesamtergebnis.
Fazit
Wenn Sie die verschiedenen Maskierungen erkennen, werden Ihnen vermutlich viele Bilder, Situationen und Ideen in den Sinn kommen. Jetzt stellt sich die Frage, wie es in Ihrem Unternehmen und Ihren Teams aussieht. Wie reagieren Sie, wenn Sie Dysfunktionen im Team erkennen? Und was können Sie selbst und Ihre Teams dazu beitragen, dass Dysfunktionen zu Funktionen werden? Eine spannende Frage, deren Antwort im Grunde bereits in der Benennung der Dysfunktionen ihre Antwort findet.