17.07.2020

Beobachtungen aus dem Business Coaching: Warum gibt es Menschen, die entspannt in die Zukunft blicken und andere, die Panik haben?

Es geht mir derzeit wie vielen anderen Unternehmern auch – in den vergangenen drei Monaten wurden die meisten Veranstaltungen mit Kunden aus verständlichen Gründen abgesagt. Um meine Kunden dennoch mit Business Coachings, Mediationen und Team Coachings bestmöglich zu unterstützen, habe ich mein Business in die virtuelle Welt verlagert und dort einige interessante Beobachtungen gemacht.

Beobachtungen aus dem Business Coaching: Warum gibt es Menschen, die entspannt in die Zukunft blicken und andere, die Panik haben?

Mir ist besonders aufgefallen, wie unterschiedlich nicht nur die Unternehmen mit den Veränderungen und Herausforderungen dieser Zeit umgehen, sondern auch die berufstätigen Menschen.

Entspannung oder Panik nach dem Lockdown?

In der Begegnung erlebte ich Menschen, die entspannt mit den Neurungen und der unsicheren Situation umgehen, die sich sogar in mancher Hinsicht freuen, dass der Lockdown noch mehr Neues und andere Wege möglich macht. Andere hingegen blicken voller Sorge oder teils sogar ängstlich auf die Veränderungen und können sich nicht vorstellen, dass sie es „gut überstehen“. Sie rutschen, wenn es nachteilig läuft, sukzessive in eine Blockade und verlieren ihre Energie und Leistungsfähigkeit. Es geht hier nicht um Menschen, die im Begriff sind ihre Existenz zu verlieren, sondern um solche, die angestellt sind und für die eine mögliche Kurzarbeit das größte Risiko darstellt. Doch was genau macht den Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen aus?

Es ist der Unterschied, der den Unterschied macht

In einer kollegialen Diskussion zu dem Thema kam der Punkt der unterschiedlichen Perspektiven und damit einhergehenden Wahrnehmungsrealitäten auf. Um die Sprache der Konstruktivisten zu nutzen: „Es ist der Unterschied, der den Unterschied macht.“ Sprich, je nachdem wie ich Dinge betrachte, so gebe ich ihnen auch eine Bedeutung. Die Bedeutung, die ich gebe, entfaltet eine Wirkung und das macht den Unterschied. Wäre es da im Umkehrschluss sinnvoll und logisch, von Anfang an auf den Status Quo zu schauen und auf das, was ich bzw. was ich gemeinsam mit anderen daraus entwickeln kann, um den Unterschied zu machen? Wie kann ich es schaffen – gerade in diesen Zeiten – einen Blick für das „halb volle Glas“ zu entwickeln?

Wie sieht Ihr Glas aus – halbvoll?

Egal ob Mitarbeiter oder Führungskräfte, Selbstständiger oder Angestellte – alle benötigen ein Energiepotenzial, um in ungewissen Zeiten das zu sehen, was vorhanden und möglich ist. Wird das Potenzial ausgeschöpft, ist jeder für sich selbst verantwortlich, dieses Energiepotenzial oder auch die innere Batterie wieder aufzuladen. Sehe ich, dass es eine Person in meinem Umfeld gibt, die es nicht gut schafft, unterstütze ich sie, bis auch bei ihr das halbvolle Glas in Sichtweite ist. Das bringt uns, unsere Gesellschaft und unsere Unternehmen nach vorn.

Was können Sie selbst machen? Mir persönlich hilft es, wenn ich bildlich gesehen einen Schritt zurückgehe. Dieser Schritt zurück ist vergleichbar mit dem Schritt, den ich z. B. im Museum mache, um meine Perspektive auf das Bild zu ändern bzw. zu erweitern. Erweitere ich mein Blickfeld, so habe ich die Chance, Wege zu entdecken, die mir zuvor verborgen geblieben sind und die ich jetzt für mich und mein Umfeld nutzen kann.

Darüber hinaus ist ein Satz von Heraklit für alle Zeiten im Leben wichtig: „panta rhei – alles ist im Fluss.“ Das kann ich besonders in diesem Jahr so verstehen, dass es richtig und wichtig ist, dass Veränderungen entstehen und es an mir ist, den Weg so zu gestalten, dass auch ich ihn gehen kann. Schaffe ich das nicht allein, so erlaube ich mir, mich unterstützen zu lassen.

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